Herzensarbeit togge

Machst du dir Sorgen?

Ja, natürlich mache ich mir Sorgen! Es wäre ja wahnsinnig, sich keine Sorgen zu machen!

In unserer Gesellschaft ist es so normal und auch hoch angesehen, sich Sorgen zu machen. Wenn wir uns Sorgen machen, erhalten wir Mitgefühl, Sympathie („dir geht es gleich wie mir – das beruhigt mich“), aber auch Mitleid ( „Gott sei Dank geht es mir nicht so schlecht wie dir“). Es ist einfach normal, sich Sorgen zu machen und eher komisch, wenn wir es nicht tun…

Wir können uns über alles Sorgen machen: Wir können befürchten, dass unsere Beziehung auseinanderbricht oder nie so wird, wie wir sie uns wünschen. Wir können uns über unsere Gesundheit, übers Geld, über unsere Kinder, Eltern oder Nachbarn Sorgen machen, oder auch über das Weltgeschehen, über Donald Trump, über Terrorismus…

Ich möchte ein mögliches Missverständnis vorwegnehmen: Sich keine Sorgen machen heisst nicht, mir ist alles egal! Ganz im Gegenteil! „Mir ist alles egal“ kommt in der Regel erst, wenn uns eine Überlast von Sorgen so erdrückt, dass wir komplett resignieren.

Sich Sorgen machen sagt schon einiges aus: Wir „machen“ tatsächlich die Sorgen. Wir produzieren sie selber durch die Art und Weise, wie wir über gewisse Vorkommnisse denken. Dieses negative und angstbesetzte Denken erzeugt sorgenvolle Gefühle, die wiederum uns und unseren Körper belasten. Sorgen helfen uns nicht weiter. Noch nie wurde ein Problem durch Sorgen gelöst.

Probleme werden gelöst durch Inspiration, durch neue, ungewöhnliche Ideen, durch eine entspannte Herangehensweise, die losgelöst und unabhängig ist vom Resultat.

Wenn eine Sorge auftaucht, können wir sie bewusst wahrnehmen, statt sofort darin zu versinken. Wir können uns fragen:

Was kann ich im Moment tun? Was ist mein nächster Schritt, der Lösung näher zu kommen?

Falls es nichts Konkretes zu tun gibt, ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht von der Sorge (dem Kummer, der Angst) beherrschen lassen, sondern sie als Gefühl erkennen. Die Sorge ist nicht etwas, was von aussen kommt (obwohl wir genau diesen Eindruck haben), sondern es ist unser Gefühl.

Vielleicht braucht dieses Gefühl Verständnis von unserem Herzen, Mitgefühl oder einfach da sein dürfen. Vielleicht braucht das Gefühl der Sorge, dass wir bei ihm sind, wie bei einem kleinen Kind, und es nicht allein lassen. So entspannt sich die Sorge und damit auch unser Gehirn und alle unsere Körperzellen.

Wir können nun auf Empfang schalten für neue Ideen, Inspiration, ermutigende Gedanken und zumindest hoffnungsvolle, oder sogar freudig erwartungsvolle Gefühle.

Wir betrachten das Problem aus einem neuen Blickwinkel und finden dadurch Wege zur Lösung, die vorher tatsächlich durch die sorgenvollen Gedanken und Gefühle verdunkelt waren.

Hier nochmals die konkrete Anleitung dazu:

  1. Was beschäftigt dich zurzeit? Was bereitet dir Sorgen?
  2. Wie fühlst du dich?
  3. Nimm deinen Atem und den Körper wahr und öffne dein Herz für dieses sorgenvolle Gefühl: Braucht es Verständnis von deinem Herzen? Braucht es Mitgefühl? Braucht es, dass du bei ihm bist und es nicht allein lässt? Möchte es als Gefühl erkannt, statt für Tatsache gehalten werden?
  4. Nimm wahr, wie du dich fühlst, wenn die Sorge einen Platz in deinem Herzen gefunden hat und du nicht mehr mit ihr identifiziert bist.
  5. Öffne dich für den Gedanken, mit einem neuen, positiveren Blickwinkel auf das Problem zu schauen.
  6. Öffne dich für die Idee, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt und es für dich und alle Beteiligten gut herauskommen wird.
  7. Falls die Sorgen wieder hereinkriechen, beobachte nur, und halte den Blick weiterhin auf eine mögliche Lösung gerichtet (auch wenn du diese überhaupt nicht kennst), statt auf das Problem.

Ich wünsche uns allen ein gutes Gelingen auf diesem Weg zur Sorgenfreiheit. Diese ist unter allen äusseren Umständen möglich. Andere Menschen und Situationen haben wir nicht im Griff, unsere Gedanken und Gefühle aber schon. Die können wir beobachten und lenken. Ganz sanft und ohne Anstrengung, nur mit Fokus!

 

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