Herzensarbeit togge

Wenn uns schmerzhafte Konflikte quälen…

Oft kommen Paare zu mir, die sich in schmerzhaften Konflikten verfangen haben. Eigentlich ist die Liebe noch da, es scheint jedoch keinen Ausweg aus der Konfliktsituation und den einhergehenden Verletzungen und Verhärtungen zu geben….

Meistens ist uns der tiefere Grund dafür nicht klar, warum unser  – doch einst geliebtes – Gegenüber uns in so abgrundtiefe Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Hass, Resignation und schliesslich Gefühlskälte stürzen konnte.

Wenn wir uns verlieben, sehen wir das wahre, leuchtende, wunderbare Wesen unseres Geliebten.

Ich glaube nicht, dass alles nur Illusion und verdeckt von einem Hormoncocktail ist. Ich glaube, das Verliebtsein öffnet auch ein kleines und kurzfristiges Fenster unserer Fähigkeit zu lieben, uns lieben zu lassen und das Herz unseres Geliebten zu fühlen.

Darum empfehle ich, sich immer mal wieder an den Anfang der Beziehung zu erinnern, ihn gegenseitig in allen Farben und Details zu schildern und diese besondere Zeit auch vor Freunden hochzuhalten.

Sich gemeinsam auf den zauberhaften Anfang zu besinnen ist eine Möglichkeit, die Beziehung wertzuschätzen und die Liebe zu erneuern.

Es gibt noch einen andern, beachtenswerten Punkt in der Verliebtheit:

In dieser Welle des Glücks taucht in uns die Hoffnung – oder sogar die Überzeugung – auf,  dass wir jetzt endlich die Liebe, Zärtlichkeit und Zuwendung gefunden haben, die wir in unserer Kindheit  – ob bewusst oder unbewusst – schmerzlich vermissten.

Eine zeitlang fühlt sich diese Sehnsucht mehr oder weniger als erfüllt an. Wir sind glücklich, oder doch zumindest zufrieden, da sich unser „Liebesvakuum“ aufgefüllt hat.

Doch irgendwann beginnt es unweigerlich zu bröckeln. Die alten, schmerzlichen Gefühle tauchen wieder auf – und diesmal werden sie vom Partner ausgelöst. Wir fühlen uns enttäuscht, vielleicht betrogen, abgewertet, übergangen… Schuld daran trägt unser Partner/unsere Partnerin (aus unserer Sicht!).

Indem wir traurig, verzweifelt, gleichgültig, wütend oder vorwurfsvoll sind, wehren wir den eigentlichen Schmerz ab, der seit unserer Kindheit tief in uns sitzt und darauf wartet, bewusst gefühlt und dadurch geheilt zu werden.

Das können Gefühle sein von Im-Stich-gelassen-Sein, einsam oder  kleingemacht sein, ungerecht behandelt werden, minderwertig oder wertlos sein. Gefühle, die wir unbewusst für Tatsachen halten und die wir deshalb auf keinen Fall fühlen wollen.

Wenn wir uns bewusst machen, dass  z.B. „Wertlosigkeit“ ein Gefühl, aber keine Tatsache ist, können wir es wagen, dieses Gefühl in unser Herz zu holen und ihm mit Verständnis, Mitgefühl und Erbarmen begegnen.

Wir wagen, den Schmerz bewusst zu fühlen, statt ihn weiter zu verdrängen.

So kann eine tiefe Wunde in uns heilen, die dann nicht mehr anspringen muss, wenn der Partner/Partnerin eine Bemerkung macht, die eigentlich gar nicht mit uns, sondern mit ihm zu tun hat.

Ich rate den Paaren oft, zuerst schlafen zu gehen, bevor sie einen Konflikt angehen.

Die Chancen, einen Konflikt lösungsorientiert und kreativ angehen zu können, sind in ruhigem und ausgeschlafenem Zustand viel höher.

Dies hat folgenden Grund: Bei einem Konflikt schaltet der Ur-Teil unseres Hirns – das „Reptilienhirn“ –  auf Alarm. Alarm heisst, es geht jetzt ums Überleben. Also: kämpfen, fliehen oder tot stellen. Alle andern Funktionen werden zugunsten des Überlebens zurückgestellt.

Es ist also ausschlaggebend, diesen Alarmzustand überhaupt mal bewusst wahrzunehmen um danach einen Weg zu finden, uns zu beruhigen. Die schnellste und effizienteste Methode ist, alle unangenehmen Gefühle, die jetzt an die Oberfläche treten, bewusst zu fühlen und in unser Herz zu holen.

Ist dies nicht möglich, ist jegliche Art der Beruhigung und Abkühlung denkbar: Spazieren gehen, Sport treiben, schlafen, meditieren, Yoga,….

So kommen wir wieder in den kreativen Modus unseres Gehirns und sind eher in der Lage, neue, inspirierte und konstruktive Ideen und Gefühle zu entwickeln, die den gemeinsamen Weg wieder möglich und freudvoll machen.

 

Und nun lade ich Euch, liebe Frauen, zu einem gemeinsamen Herz-Tag nach Egerkingen ein! Dort können wir gemeinsam unser Frau-Sein erfühlen, erleben und feiern!
Am Samstag, 17.11.18 ist es soweit! Melde dich an! Mehr Infos siehe rechts.

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