Wir alle kennen Momente oder auch längere Phasen im Leben, wo es einfach nicht weiter zu gehen scheint. Seien es bestimmte Themen in der Partnerschaft, an denen wir kauen und keinen Fortschritt bemerken, seien es körperliche Schmerzen oder Krankheiten, auf die wir keine Antwort wissen oder sei es das Gefühl, beruflich zu stagnieren ohne neue Ideen und Visionen….

Dies kann in uns ein Gefühl der Verzweiflung hervorrufen.

Als erster Schritt ist es wichtig, dieses unglückliche Gefühl nicht zu verdrängen.

Der Teil in uns, der so verzweifelt ist, möchte gesehen und gefühlt werden. Er braucht Verständnis und Mitgefühl von unserem Herzen. Er möchte, dass wir bei ihm sind und ihn nicht allein lassen.

Erst wenn dieser verzweifelte, unglückliche Teil einen Platz in unserem Herzen gefunden hat, ist es gut, sich dem aktiveren Teil in uns zuzuwenden. Dem Teil, der Mut und Hoffnung hat. Dem Teil, der vorangehen möchte, eine Lösung suchen möchte und sich für neue Ideen und Sichtweisen öffnen möchte. Auch er möchte bewusst gefühlt werden und einen Platz in unserem Herzen bekommen.

Vor knapp zwei Wochen lernte ich an einer Weiterbildung in den USA eine Ärztin kennen. Sie praktizierte diese seltene Mischung aus Chirurgie auf der einen Seite und einer ganzheitlichen Behandlung mit Komplementärmedizin auf der andern Seite. Das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele war ihr vollkommen bewusst und sie handelte als Ärztin danach.(Wenn es nur mehr solche Ärzte gäbe, dann sähe unsere Welt anders aus!) Jedenfalls: Wir verstanden uns auf Anhieb ausgezeichnet und sie erzählte mir einiges aus ihrem Leben.

Sie bekam nach vielen Jahren, in denen sie Krebspatienten operiert und danach ganzheitlich behandelt hatte, selber die Diagnose „Krebs“!

Ich bekundete mein Mitgefühl über diese schwierige und erschreckende Situation. Sie sagte: „ Ja, ich hatte Angst und es war erschreckend. Nach einem längeren Weg der Behandlung und der Auseinandersetzung mit mir selber und meinem bisherigen Leben kann ich heute sagen:

Der Krebs war ein Geschenk für mich!

Er hat mich aus meiner auf Arbeit getrimmten Routine geworfen. Ich setzte mich ständig selber unter einen enormen Druck, schier Übermenschliches zu leisten. Heute erkenne ich dieses Muster. Es hatte mit meiner Kindheit zu tun. Heute bin ich glücklicher als früher. Ich empfinde eine tiefe Freude und Dankbarkeit für die kleinen Dinge und eine umfassendere Liebe zu meinem langjährigen Lebenspartner.“

Es war ein berührender Moment. Ich spürte die tief empfundene Wahrheit in ihren Worten. Der Krebs wurde zum Anlass, mehr zu sich selber zu finden, sich näher am Puls des Lebens zu fühlen.

Mir wurde einmal mehr bewusst, wie schnell wir darüber urteilen, welches die guten und welches die schlechten Dinge sind, die uns im Leben widerfahren. Und dass die „Schätze“ oft nicht dort begraben liegen, wo wir sie vermuten.

Egal, ob wir gerade in einer Beziehungskrise feststecken, ob es uns finanziell, beruflich oder gesundheitlich schlecht geht, es lohnt sich, zu fragen:

• Wohin möchte mich das Leben jetzt führen?
• Welche Öffnung oder Erweiterung meines Blickwinkels steht an?
• Welches alte Muster möchte gesehen und ins Herz geholt werden?
• Welche fixierten Vorstellungen kann ich lockern und relativieren?
• Habe ich den Mut, zuzulassen, dass das Leben grösser, weiter, unbegreiflicher ist, als ich dies bisher erlaubte?
• Ist es okay, den nächsten Schritt nicht zu kennen? Kann ich in der Ungewissheit sein und trotzdem im Gefühl, im Herzen offen bleiben?

Diesen und noch weiteren Fragen wollen wir im Workshop vom Samstag, 2. November 19 in Oberbuchsiten zum Thema „Selbstheilung ist möglich!“ auf den Grund gehen. Hier geht es nicht „nur“ um Heilung im körperlichen Sinne. Auch Beziehungsknoten oder berufliche Stockungen möchten beleuchtet und ins Bewusstsein geholt werden. Heilung geschieht letztlich immer auf mehreren Ebenen gleichzeitig.

Der Workshop findet definitiv statt. Es gibt noch freie Plätze. Melde Dich so bald wie möglich an! Ich freue mich auf Dich! Denn:

“Hinter jedem Problem, das dich quält, steckt etwas Schönes, das Wirklichkeit werden will.” Safi Nidiaye

Herzlich

Anne-Katrin