Herzensarbeit togge

Herausforderungen ohne Ende?

Ich weiss, ich habe den August-Newsletter übersprungen….  🙁 . Die Herausforderungen haben mich „überrollt“ und es gab keinen ruhigen Moment, in dem ich ihn hätte schreiben können.

Ein Paar, mit dem ich bereits eine Weile gearbeitet hatte, sagte einmal scherzeshalber zu Beginn einer Sitzung: „So, und wie geht es dir?“ Ich antwortete ebenfalls lachend, ich möchte die Sitzung nicht mit meinen Themen füllen, aber mir fehle es sicher nie an eigenen Herausforderungen…

Ich hegte lange die Vorstellung, dass man es einfach irgendwann „geschafft“ habe und dann alles rund laufen würde…

Heute stelle ich fest, dass sich zwar viele Träume erfüllt haben, ich manches „geschafft“ habe für das ich unendlich dankbar bin. Gleichzeitig tauchen neue Träume auf und neue, völlig unerwartete, mir riesig scheinende Herausforderungen.

Kürzlich hat mir eine Frau am Telefon erzählt, dass ihr über alles geliebter Mann nach kurzer Krankheit gestorben sei. Er ist plötzlich weg und sie bleibt zurück. „Wie kann man so etwas jemals akzeptieren?“ , hat sie mich gefragt. Darauf weiss ich keine Antwort. Es gibt keine schnelle, allgemeingültige Antwort.

Es gibt nur den Lauf des Lebens selbst, der uns lehrt, die Verbindung der Liebe niemals aufzugeben auch wenn jemand auf die andere Seite gegangen ist…. Und das ist ein Weg, vielleicht ein langer Weg, den wir mit Geduld und Nachsicht mit uns selber gehen dürfen.

Diese (scheinbaren) Hindernisse, Schicksalsschläge oder Herausforderungen – wie auch immer wir sie nennen möchten – drücken uns in die Gegenwart, in den jetzigen Moment. Denn wir wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Das Alte geht nicht mehr und eine neue Perspektive gibt es noch nicht. Es bleibt uns nur die Liebe (oder andernfalls – uns zu verschliessen) und unser Herz, das die Sehnsucht nie aufgibt, sich zu öffnen und zu erweitern.

Ich hatte in den Ferien in Spanien einen Moment, wo ich mich so schrecklich ungeliebt fühlte (es war nur mein eigener „Film“). Ich sass auf dem Pferd, ritt durch die Gegend, während mir die Tränen herunterrannen. Ich liess es geschehen und sagte zu mir: „Auch wenn mich hier niemand mag, ich bleibe mir treu, ich liebe mich selber und lasse mich streicheln vom Wind, von der Sonne, vom warmen Pferderücken und von der Weite des Himmels.“ Von dem Moment an hat sich etwas verändert in mir. Ich war gelassener, mehr bei mir, konnte die andern mehr sein lassen…

In den grösseren Herausforderungen wird es deutlicher: Um was geht es dir letztlich? Was ist wirklich wichtig? Wonach sehnst du dich in deinem tiefsten Herzen?

Da kommt der Moment, wo wir zu spüren beginnen (theoretisch wissen wir es ja), dass wir nicht ewig in diesem Körper leben, sondern dass alles im Wandel ist und es darum geht, genau diesen Augenblick hier zu leben und zu geniessen.

Das Leben treibt uns vorwärts mit den Herausforderungen, es straft uns nicht (auch wenn es immer wieder genau so ausschauen mag). Und wenn es uns gelingt, in jeder Herausforderung irgendwann den Ruf der Liebe wahr-zu-nehmen, den Ruf, uns zu öffnen, statt zu verschliessen, dann werden wir überall innere Heimat finden.

Und das ist nicht irgendwann, sondern jetzt! Indem wir das nasse Gras unter unseren nackten Füssen spüren, das weiche Fell eines Tieres streicheln, das nächste Mittagessen bewusst geniessen, schwelgen in wunderschöner Musik, die warme Haut eines andern Menschen spüren…und uns selber lieben, achten, wertschätzen, für alles, was wir sind!

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