Herzensarbeit togge

“Die richtige Treue gilt der Liebe, die falsche Treue gilt einer Form” (Safi Nidiaye)

Unser Herz möchte lieben! Es ist für die Liebe geboren und es sucht unser ganzes Leben lang danach, Liebe zu verströmen. Es möchte Menschen lieben, Tiere, die Berge und das Meer. Unser Herz liebt das Leben!

Es mag Phasen geben, wo wir wenig lieben. Dann fühlen wir uns leer, erkaltet, lustlos, öde. Es bleibt nur noch die Form übrig.

Viele Paare kommen zu mir um herauszufinden, ob sie sich trennen sollen oder nicht.

Manchmal werde ich sogar schon am Telefon gefragt: Soll ich mich trennen?

Es gibt hier keine richtige und keine falsche Antwort. Es gibt letztlich nur die Antwort unseres Herzens, das sich öffnen möchte für die Liebe. Oft können wir den mit Ärger, Enttäuschung und Verletzung verstopften Kanal wieder entrümpeln und zum Fliessen bringen.

Manchmal ist die Zeit mit einem bestimmten Menschen auch einfach abgelaufen. Wenn das beide gleich empfinden, können sie sich in Würde und Freundschaft trennen.

Oft hängen wir an der gewohnten Form. Dann gilt es ehrlich und wahrhaftig hinzuschauen, wie viel Liebe durch diese Form noch fliesst.

Kann unser Herz noch atmen? Gibt es noch ein Gefühl der Lebendigkeit?

Diese Fragen machen auch Angst. Was, wenn dem nicht mehr so ist? Was, wenn ich meine Sehnsüchte bereits unter dem Arrangement begraben habe? Ich brauche den Halt, ich brauche die Sicherheit, ich brauche das Gewohnte!

Dieser Teil, der das Gewohnte braucht, möchte bewusst gefühlt und ins Herz geholt werden (statt dass wir damit identifiziert bleiben). Auch die Angst, dass das Heimatliche plötzlich nicht mehr da sein könnte, braucht einen Platz im Herzen. Dann darf sich vielleicht die Sehnsucht wieder so zeigen, wie sie wirklich ist, ohne gleich unter dem Deckel der Unmöglichkeit begraben zu werden.

Die Sehnsucht ist es, die der Antrieb in unserem Leben ist.

Sie ist es, die die neue Liebe findet und sie ist es, die der alten Liebe wieder Leben einhaucht.

Wenn wir mit der Sehnsucht in Kontakt bleiben, bleiben wir der Liebe treu.

Und auch die Form gilt es zu würdigen. Dies ist ein Planet der Formen und Farben, die wir geniessen können. Die Form gibt uns Halt, Struktur und Beständigkeit. Sie lässt die Liebe wachsen, solange wir nicht in Starre darin verhaftet bleiben und ihr unsere Sehnsüchte opfern.

In dem Sinne wünsche ich uns allen eine frohe Adventszeit. Zeit, auf die Sehnsucht unseres Herzens zu hören. Diesen inneren Drang zu lieben wirklich zu fühlen. Ja, stimmt, wir möchten auch geliebt werden. Aber die Sehnsucht zu lieben, den Strom der Liebe zu fühlen, der durch unser Herz und unseren Körper fliesst, ich glaube, diese Sehnsucht ist sogar noch grösser. Denn wenn wir geliebt werden, ohne selber zu lieben, bleibt unser Herz leer und unerfüllt.

Im Neuen Jahr – Januar und März – gibt es je wieder einen Workshop – Tag „Zeit fürs Herz“.

Der Kreis unter Frauen vom letzten November war wunderbar und ich sehne mich danach 🙂  noch mehr solcher Tage gemeinsam mit Euch zu erleben!

Herzlich

Anne-Katrin

 

 

 

 

 

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