Herzensarbeit togge

Eigentlich fühle ich mich oft einsam….

Hast du dich auch schon einsam gefühlt? Ich schon! Wann fühltest du dich in deiner Beziehung einsam?

Einsamkeit ist einerseits weit verbreitet und andererseits paradoxerweise ein Tabu in unserer Gesellschaft.

Es fällt uns leichter über Geld oder über Sex zu sprechen – obwohl auch das emotional beladen ist – oder sogar darüber, kein Geld oder keinen Sex zu haben.

Zuzugeben, dass ich mich einsam fühle – das tut weh.

Damit ist oft auch Scham verbunden. Denn: Warum bin ich denn einsam? Weil mich niemand mag? Weil ich zu wenig witzig, zu wenig unterhaltsam, zu wenig erfolgreich, zu wenig liebevoll bin? Weil ich zu wenig gut aussehe, zu alt bin, zu introvertiert, zu wenig anziehend für andere?

Das noch grössere Tabu ist es, wenn wir uns innerhalb unserer eigenen Liebesbeziehung einsam fühlen.

Denn dafür sollte doch eigentlich die Beziehung da sein: Damit wir uns nicht einsam und alleine fühlen. Und wenn doch? Dann schieben wir die Schuld für unsere Einsamkeit oft auf unseren Mann oder unsere Frau: Er sieht mich nicht, er hört mir nicht zu, er lässt mich im Stich… Sie versteht mich nicht, erfüllt meine Bedürfnisse nicht, meidet den Körperkontakt…

Ob wir uns nun in der Partnerschaft oder generell in der Gesellschaft einsam fühlen, wichtig ist zunächst innezuhalten und uns selber dieses Gefühl einzugestehen. Solange wir uns diesem Gefühl nicht liebevoll zuwenden, werden wir  – ohne es zu merken – alles tun um diesen Schmerz nicht fühlen zu müssen.

Wir werden Dinge tun und andere Dinge vermeiden aus der unbewussten Motivation heraus, die Einsamkeit nicht zu fühlen. Dies kann sogar funktionieren. Jedoch nie für eine lange Zeit. Denn die Beziehungen und Begegnungen, die wir aus dieser Bedürftigkeit heraus erfahren, können nicht wirklich zu Erfüllung führen.

 

Öffnen wir also zunächst einmal unser Herz für dieses Gefühl der Einsamkeit.

Wenn es Verständnis bekommt und einfach da sein darf und wir bei dem Gefühl sind und es nicht allein lassen, tritt bereits eine grosse Erleichterung ein. Wichtig ist, gewahr zu werden, dass es sich bei der Einsamkeit um ein Gefühl handelt und nicht um das, was wir im Innersten SIND. Wir sind viel mehr als dieses Gefühl. Unser Wesen ist viel grösser, geheimnisvoller und umfassender als dieses eine Gefühl, das einen Platz in unserem Herzen braucht.

 

In der Beziehung kann es ein wichtiger erster Schritt sein, wenn wir uns einander anvertrauen mit diesem Gefühl.

Ohne Vorwurf und ohne Erwartung. Ich zeige mich in meiner Verletzbarkeit und vielleicht damit auch in meiner Sehnsucht nach Nähe und Verbundenheit.

Alleine dadurch, dass ich mich so ehrlich und verletzlich zeige, kann die Mauer zwischen unseren beiden Herzen einstürzen und es fliesst wieder mehr Liebe durch.

Ich darf danach ganz in der Verantwortung für meine eigenen Bedürfnisse nach Nähe und Verbundenheit bleiben und dieses Band der Liebe mit meinem Gegenüber neu aufbauen.

 

Möge es gelingen!

 

In herzlicher Verbundenheit

Anne-Katrin

 

 

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