Herzensarbeit togge

Keine Energie mehr…

Keine Energie mehr. Was nun?

Vor vielen Jahren sagte ich einmal zu einer guten Freundin, ich hätte keine Energie mehr. Sie fragte mich, was ich denn genau mache, dass mir die Energie ausgehe. Diese Frage machte mich zuerst stutzig. Es war doch offensichtlich, wie schwierig meine Lebenssituation war! Gemeinsam fanden wir heraus, dass es ums Kämpfen ging. Ich war des Kampfes müde.

Ich fragte mich, ob kämpfen in dieser Situation überhaupt das Richtige war. Oder lieber den Kampf aufgeben und mich auf Energiegewinnung konzentrieren…. Ich entschied mich für Letzteres.

Manchmal kommen Paare zu mir, die ihre Beziehung verbessern oder vor dem endgültigen Aus retten möchten, aber keine Energie mehr dazu haben.

Meiner Erfahrung nach hat Energie und Kraft für ein neues „Projekt“ immer mit Interesse, Begeisterung, Entschlossenheit und Klarheit zu tun. Nur: Wie kommen wir dahin, wenn das Leben gerade gar nicht so mitspielt, wie wir möchten?

Der erste Schritt ist, sich selber einzugestehen: „Mir fehlt im Moment jegliche Energie und Begeisterung. Punkt.“ Der Punkt ist wesentlich, weil sonst ein endloser, innerer Kommentar folgen kann, wie: „Ich habe versagt, bin hässlich, schlecht, wertlos, mit mir stimmt etwas nicht, ich werde mich nie mehr freuen können, mein Leben ist leer, alle andern machen es besser,….“ Stop kann auch heissen, jetzt ganz wach zu bleiben und dem inneren Kommentar aus einer neutralen Warte zuzuhören, statt sich davon unbewusst niedermachen zu lassen.

Danach richten wir den Fokus auf die Frage: Was gibt mir Energie? Was macht mir Freude? Was begeistert mich? Was interessiert mich? Es können Tage, Wochen oder manchmal Monate vergehen, bis Antworten auf diese Fragen auftauchen. Wichtig ist, dass wir uns immer wieder bewusst für diese Fragen und ihre Antworten öffnen, statt sie mit Zweifeln und vernichtenden Kommentaren niederzutrampeln.

Irgendwann tauchen Inspirationen auf, auch wenn sie noch so unscheinbar sind und vielleicht aus völlig unerwarteter Richtung kommen. Dann ist es gut, dieser Spur zu folgen. Das Gefühl von Neid kann z.B. wichtige Hinweise liefern. Auch wenn es ein von der Gesellschaft verpöntes Gefühl ist. Der Neid auf andere zeigt uns, was wir selber gerne hätten. Wenn wir dieses Gefühl in unser Herz holen, kann daraus Inspiration werden. Es zeigt uns etwas, was uns begeistern könnte.

„Nebenbei“ können wir an der Beziehung arbeiten. Wir holen alle unsere schmerzhaften und auch die sehnsüchtigen Gefühle ins Herz. Wir lernen, liebevoller zu kommunizieren und mehr aus dem Herzen zu sprechen. Mehr über unsere Gefühle zu sprechen, statt dem andern Vorwürfe zu machen. Auch das gibt neue Energie.

Dabei müssen wir im Auge behalten, dass wir die Energiequelle nicht beim Partner suchen. Dies klingt vielleicht radikal. Die Annahme sitzt jedoch immer noch tief in uns: Der Partner soll uns glücklich machen.

Er löst vielleicht manchmal ein Glücksgefühl in uns aus. Dann ist das wunderbar und als Geschenk zu betrachten.

Die Quellen der Energie, Freude und Begeisterung, für die müssen wir uns immer wieder selber öffnen. Sie können in jeder Lebensphase anders sein.

Ich empfand wandern z.B. lange als anstrengend, langweilig und öde. Erst kürzlich habe ich es ganz neu als Kraftquelle entdeckt.

Was ist deine Quelle von Inspiration, Freude und Begeisterung?

Es kann ein berufliches Projekt sein, das Zusammensein mit Freunden, die Berge, das Meer, Sport, Musik, tanzen, schreiben, malen oder das Engagement für Umwelt, Tiere und notleidende Menschen.

Nicht zuletzt kann es ein tiefes Eintauchen in die eigene spirituelle Natur sein.

Die Erfahrung, dass wir alle zusammengehören, dass wir getragen und belebt sind von der Einen Grossen Energie, die in unendlichem Ausmass vorhanden ist. Diese Erfahrung wird uns zuteil, wenn es uns gelingt, einen Augenblick still zu werden und alle Widerstände aufzugeben. Wenn wir des Kampfes müde sind und uns öffnen für das Grosse Ganze.

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