Herzensarbeit togge

Zeit fürs Herz

Zeit fürs Herz? Was heisst das eigentlich?

In Zeiten der Angst, der Terroranschläge und Umweltkatastrophen ist die Zeit fürs Herz wichtiger denn je. Sich diese Zeit zu nehmen beginnt auf der persönlichen Ebene und strahlt von dort aus in die Gesellschaft und ins Weltgeschehen.

Oft kommen Paare und auch Einzelpersonen genau aus dem Grund zu mir: Weil sie sich Zeit fürs Herz nehmen möchten. Sie haben Kinder, einen grossen Freundeskreis, sind erfolgreich im Beruf – aber die Zeit fürs Herz, fürs Gefühl, die Zeit für sich selber, füreinander, fürs pure Dasein – ist abhanden gekommen. Die Zeit fürs Zuhören, fürs Verstehen, die Zeit fürs Fühlen, fürs Lieben, fürs Herz – die fehlt.

Die meisten von uns kennen dieses Phänomen. Zeitknappheit ist weit verbreitet. Wofür nimmst Du Dir Zeit? Wo setzt Du Deine Lebenszeit ein?

Vor wenigen Wochen ist mir wieder einmal schmerzlich bewusst geworden, wie schnell die Zeit plötzlich vorbei sein kann: eine nahe, gleichaltrige Kollegin von mir ist an Krebs gestorben. Durch sie und ein paar eindrückliche Bücher zum Thema habe ich mich wieder intensiver mit dem Tod und mit dem, was danach kommt, beschäftigt. Das, was als Essenz dieser Auseinandersetzung in mir nachklingt, ist ein einziger, längst bekannter Satz, der sich dennoch für mich so wahr anfühlt: „Das, was bleibt, ist die Liebe“.

Dies gilt für diejenigen, die gehen, wie auch für die, die zurückbleiben. Das Band der Liebe ist unendlich und unzerstörbar. Ich spüre dieses Band zu meiner Schwester, die bereits vor 27 Jahren hinübergegangen ist in die andere Welt und zu meiner Kollegin, die erst kürzlich verstorben ist.

Zeit fürs Herz ist also Zeit für die Liebe, Zeit fürs Sein, Zeit fürs Unvergängliche und Unzerstörbare in uns. Es ist Zeit für die Stille, fürs Lauschen nach innen, Zeit für das Un-Erhörte, das unser Körper uns sagen möchte. Es ist Zeit für unsere Gefühle, so, wie sie gerade sind.

Es ist Zeit für Achtsamkeit zu uns selber. Zeit, unser Leben zu feiern. Zeit zum Danken, Abschied nehmen und neu anfangen.

Jetzt, wo ich bald 50 werde, merke ich, wie die Zeit nicht mehr ewig, sondern auch begrenzt ist und wie bewusst ich sie erleben möchte. Ich merke, was ich noch alles lernen möchte und wie schwer es mir manchmal fällt, mein Herz für die Liebe zu öffnen. Wie schwierig es manchmal ist, mich aus dem Strudel des Negativen zu befreien. Und doch ist es mir so klar wie nie zuvor, dass der Weg der Bewusstheit, der Weg der Liebe, der Weg des Herzens der einzige ist, den wir überhaupt gehen können – früher oder später. Und wenn wir unser Herz dafür öffnen, dann unterstützen uns diejenigen dabei, die bereits in der anderen Welt sind, dann spüren wir ihren Segen und ihr Wohlwollen…

Nimm dir Zeit fürs Herz! In Stille, mit deinem Partner/Partnerin, allein oder mit Freunden, in der Natur oder in kreativem Tun. Im Schreiben, Malen, Musizieren, Wandern, Tanzen….

Wer einen Tag „Zeit fürs Herz“ mit mir zusammen in einem Workshop verbringen möchte, hat am Samstag, 4.November dazu Gelegenheit. Du bist herzlich willkommen! Es hat bereits genügend Anmeldungen, gibt aber noch freie Plätze J. Siehe Ausschreibung weiter unten.

Wenn dies in dir anklingt, kannst du dir jeden Tag zwei Minuten bewusst Zeit fürs Herz nehmen. Vielleicht möchtest du die Zeit auch ab und zu auf 10 bis 15 Minuten ausdehnen:

Setz dich hin, schliesse die Augen, fühle deinen Atem und deinen Körper. Hole deine Gedanken immer wieder zurück zum Atem und sei einfach da, mit allem, was jetzt gerade ist. Nur da sein, präsent, in dem Moment, beim Körper, beim Atem. Die Gedanken sich verlangsamen lassen. Kein Gedanke ist so wichtig, als dass du ihm folgen müsstest. Bis neue Impulse auftauchen, ganz frisch – und aus der Quelle.

 Von Herzen

Anne-Katrin

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